Aufbruch aus den Trümmern

Roland Groeschel

Festvortrag anlässlich des 50jährigen Bestehens des Ortsverbandes Hof der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken
am 14.07.1996 in Hof von Roland Gröschel

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Die Falken werden fünfzig – und von Vorruhestand ist noch lange nicht die Rede. Ein halbes Jahrhundert lang haben sie Kinder- und Jugendgruppen organisiert,sich Spiel, Spaß und politischer Bildung gewidmet, haben sich in Zeltlagern und auf Fahrten verausgabt, haben Tage des Kindes und Kulturveranstaltungen bestritten, gegen Aufrüstung und Atomkraft demonstriert und für Kinderrechte und Jugendzukunft gestritten. Ein halbes Jahrhundert mal lebendige, gar turbulente Arbeit, mal aber auch ruhige und zurückgezogene Phasen liegen hinter ihnen.


Aber halt: eigentlich hat die sozialdemokratische Kinder- und Jugendorganisation schon fast doppelt solange die Mächtigen in Politik und Wirtschaft geärgert, weil sie die Interessen von Arbeiterkindern und - jugendlichen vertritt. Denn die 1946 in vielen Städten gegründete Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken steht in der Nachfolge zweier Organisationen, wie der Doppelname schon andeutet.Ein Vorgängerin ist die Sozialistische Arbeiterjugend (SAJ). Die andere ist die Kinderfreundebewegung bzw. Falkenbewegung. Diese 1933 von den Nazis verbotenen und aufgelösten sozialdemokratischen Kinder- und Jugendorganisationen der Weimarer Republik wiederum gehen zurück auf Arbeiterjugend- und Lehrlingsvereine, die 1904 in Mannheim und Berlin entstanden waren.

So werden wir also kurioserweise im Jahre 2004, schon acht Jahre nach diesem fünfzigjährigen, ein hundertjähriges Gründungsjubiläum zu feiern haben. Aber so geht eben die historische Rechenkunst manchmal recht eigenartige Wege.

Das Erbe der Nazierziehung

Beginnen wir unsere kleine Rückschau auf einige Aspekte der fünfzigjährigen Falkengeschichte in Hof mit einer sinnfälligen Episode:

Am 15. April 1945 gegen 11 Uhr erreichte das 358. Regiment der 3. US-Armee von Naila her kommend den westlichen Stadtrand von Hof. Die Nazi-“Goldfasane“ hatten die Stadt fluchtartig verlassen. Ein Glück, es fand keine organisierte Verteidigung statt. Die Bevölkerung hatte längst Schutz in den Kellern gesucht. Die Straßen waren menschenleer. Einige Male feuerte die amerikanische Artillerie und rückte dann mit Panzern vor. Nach drei kleinen Scharmützeln war für Hof der Krieg und die Nazidiktatur endlich vorüber. Für die Hoferinnen und Hofer ein gnädiges Ende des imperialistischen Raub – und Eroberungskrieges der Nazis, die halb Europa zerstörten, die fast alle europäischen Juden mit industriellen Mitteln ermordeten und eine Blutspur um die Welt legten, wie es sich vorher niemand vorzustellen vermochte.

Der erste der drei Schusswechsel fand gegen 14 Uhr in Rathausnähe statt. Als gepanzerte Fahrzeuge der US-Armee den Sigmundsgraben zur Gerbergasse hin passierten, wurde einer ihrer Wagen kampfunfähig geschossen.1 Der Schütze war – ein Hitler-Junge – vielleicht vierzehn oder fünfzehn Jahre alt.

Das längst geschlagene Terror-Regime schickte in den letzten Kriegswochen sein letztes Aufgebot auf die Schlachtbank. So endeten zwölf Jahre Nazi-Erziehung zu Rassismus und Militarismus.

Die Kinder und Jugendlichen des Jahres 1945 kannten nichts anderes als das Leben in Faschismus und Krieg, ein Leben nach dem allgegenwärtigen Führerprinzip: Befehl und Gehorsam, keine Diskussion. Für so manchen Jugendlichen, der in der Ideenwelt des deutschen Faschismus erzogen worden war, brach 1945 eine Welt zusammen und fast alle waren orientierungslos, suchten nach neuen geistigen Bindungen und Werten. Oder sie gaben sich oberflächlich, egoistisch, und mit rempelnden Ellenbogen den Abenteuern und Vergnügungen der Schwarzmarktzeit hin.

Auf diese geistige Trümmerlandschaft in den Köpfen junger Menschen, diese unsägliche Hinterlassenschaft des deutschen Faschismus, stießen die Falken in der Nachkriegszeit. Unter diesen Voraussetzungen mussten sie arbeiten. Und welcher materiellen Trümmerlandschaft sahen sich die Falken gegenüber?

Nachkriegsnot und „Jugendverwahrloung“

Zwar hatten die sechs Bombenangriffe auf Hof nur 4,5% aller Wohnungen zerstört – sehr wenige im Vergleich etwa zu Nürnberg, das zur Hälfte und zu Würzburg, das zu drei Vierteln in Schutt und Asche gelegt worden war.2

Neben dem nachkriegsüblichen Hunger und den mühsamen, zermürbenden Alltag, der ewigen Notwendigkeit allerhand lebenswichtige Dinge zu organisieren, hatten die Hoferinnen und Hofer noch ein weiteres schwerwiegendes Problem: Die Stadt war überfüllt mit Flüchtlingen und Umgesiedelten aus dem Sudetenland und Schlesien und mit durchreisenden Personen.Einer Schätzung zufolge kamen bis 1950 aufgrund der Auswirkungen des Krieges zweieinhalb Millionen Menschen durch die Stadt.3 Eine unvorstellbare Belastung mit all ihren negativen Begleiterscheinungen.

Deshalb kann es nicht verwundern: Wenn von Jugend die Rede war, wurde allenthalben besonders die gefahr ihrer Verwahrlosung und Kriminalisierung beschworen. So sah sich die Stadt Hof im Oktober 1945 bemüßigt, überall in der Stadt mahnenden Plakate anzubringen. Die Frankenpost vom 19.10.1945 berichtetet darüber:

Diese „Kundmachung,die sich an die Eltern mit der Mahnung wendet, ihre Minderjährigen Kinder sorgsamer zu beaufsichtigen, und den Jugendlichen die ernste Warnung erteilt, in der Öffentlichkeit gegenüber jedermann, besonders aber gegenüber den Angehörigen der Besatzungsmacht, eine anständiges und würdiges Betragen an den Tag zu legen.

(…) Bei allem Verständnis für das nach trauriger Kriegszeit noch wachsende Bedürfnis der Jugend, sich unter ihresgleichen in fröhlichem Geplauder und Lustwandeln zu zerstreuen, ist keineswegs die Sorglosigkeit der Eltern zu billigen, die ihre halbwüchsigen Söhne und Töchter (…) zu später, zumeist sogar ungesetzmäßiger Abendstunde unbeaufsichtigt die dunklen, ja dunkelsten Straßen der Innenstadt aufsuchen lassen.“4

Natürlich konnte diese hilflose Aktion nichts bewirken. Nazi-Erziehung und Krieg hatten diese Jugendgeneration entwurzelt. Die Parteien und Weltanschauungsorganisationen taten sich schwer, diese „skeptische Generation“, als die sie der Soziologe Helmut Schelsky in einem aufsehenerregenden Buch wenig später bezeichnete, für sich zu gewinnen.

„Die Jugend, deutete ein zeitgenössischer Zeitungsartikel, hat nach diesem Krieg wohl das schlechteste Erbe angetreten. Zwischen Bombennächten, Kriegseinsatz und HJ-Dienst wuchs sie heran und glaubte, nachdem man es ihr lange genug vorgesagt hatte, an ihre „nordische Sendung“. Nun ist das alles vorbei, geblieben sind die Jugendlichen, die meist noch ohne rechte Meinung zwischen den Lagern der Parteien stehen und nur zögernd oder widerwillig die ersten Schritte in eine von ihnen unverstandene Welt tun. (...) Nicht wenige jugendliche Schulschwänzer, Diebe und Müßiggänger sind das Ergebnis. Der Hofer Schulrat weiß von manchem schulpflichtigen Mädel zu berichten, das, anstatt am Unterricht teilzunehmen, lieber mit seinem Freund einen Wochenausflug in die umliegenden Orte unternimmt.“5

Nun, letzteres soll es ja in den Jahrzehnten danach, zur Freude der beteiligten, auch noch gegeben haben. Indes: Die Zitate belegen, dass das Ausmaß dieser als Jugendverwahrlosung definierten Erscheinungen die Zeitgenossen ziemlich erschreckte. Diese gefährdete Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen war Grundvoraussetzung und Herausforderung für die Arbeit aller Jugendorganisationen der Nachkriegszeit. Öffentlich traten sie im ersten Jahr nach Kriegsende noch kaum in Erscheinung. Und allgemein wurde beklagt, dass die „Vereinigung und Betreuung der Jugend noch (…) in den Kinderschuhen“ stecke. 6

Die Anfänge der Falken – zwischen Tradition und Neubeginn

Seit Oktober1945 erlaubte die amerikanische Besatzungsmacht örtliche Jugendgruppen, allerdings noch keine überregionalen Zusammenschlüsse.

Um tätig werden zu können benötigten diese Gruppen eine Lizenz der örtlichen Militärregierung. Die erhielt jedoch nur, wer ein demokratisches Programm und politisch unbelastete Funktionäre und Gruppenleiter vorweisen konnte. 7

Für die Sozialdemokratie stellten diese Anforderungen keine Hürde dar. Der 1946 neunundzwanzigjährige Kurt Hader beispielsweise, einer der Initiatoren der Falkenarbeit in Hof, hatte noch Erfahrungen in der SAJ der Weimarer Zeit sammeln können. Nach 1933 gelang es ihm, den Kontakt zu den Genossen in Thüringen aufrecht zu erhalten. 8 Seine Generation ermöglichte das Wiederanknüpfen an den Traditionen der sozialistischen Kinder- und Jugendorganisationen der Weimarer Republik. Aber bald schon betätigten sich auch Jüngere in der praktischen Gruppenarbeit, für die die Gruppengemeinschaft der Falken etwas ganz Neues waren.

Während im Landesverband Bayern und bei interzonalen Treffen oft heftig und noch viele Jahre darüber diskutiert wurde, ob es sinnvoll sei, eine einzige Organisation für Kinder und Jugendliche zu bilden oder ob es sich nicht besser bewährte , nach altem Muster getrennte Organisationen für Kinder einerseits und Jugendliche andererseits aufzubauen, spielte diese Frage im Ortsverband Hof keine Rolle. 9 Wie in vielen anderen Orten auch, löste die Praxis diese Frage eindeutig: Denn gerade in der Nachkriegsnot, so schien es den Beteiligten, mussten die Kräfte gebündelt und nicht in zwei Organisationen zersplittert werden. 10 Aber nicht nur deshalb wurden die Falken sowohl wieder, als auch neu gegründet: Die gesellschaftlichen Verhältnisse und die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen der Nachkriegszeit kann nicht mit denen vor 1933 verglichen werden. Jetzt stand nicht mehr sozialistische Erziehung im Mittelpunkt der praktischen Arbeit, sondern schlichte Linderung von Not und liebevolle Betreuung der Kriegskinder und -jugendlichen. Und die kamen in Scharen zu den Falken, die nicht nur in Hof als eine der ersten Jugendorganisationen wieder aktiv wurden. Milchpulver und Chesterkäse, Marmeladenbrot und Dosenfleisch machten Zeltlager und Fahrt noch interessanter, denn zuhause waren die Rationen knapp. Und lustige Spiele und Lieder ließen in den Gruppenstunden und Spielnachmittagen die oft triste Situation im Elternheus vergessen. Nicht zuletzt gab die Falkengruppe Vielen Wärme und Geborgenheit, die sie sonst nirgends finden konnten. Eine im engen Sinne politische Erziehung oder Bildungsarbeit stand in den ersten Nachkriegsjahren kaum auf der Tagesordnung. Sicher, die Funktionäre und Helfer waren Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, politisch aufgeklärte und denkende Menschen, die unter sich natürlich politische Diskussionen führten. Aber in der Kinderbetreuung und Jugendarbeit kam dies in den ersten Jahren kaum direkt zum Tragen. Dies blieb nicht unumstritten. Lorenz Knorr beispielsweise, ab 1947 Landessekretär der Falken und später u.a. durch seine heute noch lesenswerte Publikationen zu einer modernisierten sozialistischen Pädagogik 11 hervorgetreten, urteilte kritisch über die Hofer Falken: „große Gruppen, Massenveranstaltungen, aber kaum sozialistische Erziehungsarbeit“. 12

Vermutlich datierten die ersten Aktivitäten der Hofer Falken in den Frühsommer 1946. In der Presse traten sie noch nicht in Erscheinung, Archivalien, die darüber Auskunft geben könnten sind noch nicht gefunden worden und die Erinnerung der Zeitzeugen ist – wen wundert es nach einem halben Jahrhundert – nicht mehr so genau, als dass sie konkrete Termine angeben könnten. Sicher ist jedenfalls, dass es spätestens ab 1. Juni 1946 ordentliche Mitgliedsbücher gab – Rudi Schmidt hat seines mit diesem Datum aufgehoben und so wenigstens diese Klarheit verschafft. 13 Dass die Hofer Falken vermutlich erst sehr viel später lizenziert wurden – eine mündliche Auskunft und daher etwas unsichere Quelle nennt vage den Zeitraum „Ende 1946“ 14 – muss dazu nicht in Widerspruch stehen. Vielmehr kennen wir viele Ortsverbände und regionale Zusammenschlüsse der Falken die lange vor der offiziellen Genehmigung durch die Militärregierung blühten und gediehen. 15
Das war zwar nicht legal, aber es half weiter.

Zwischenbemerkung

An diesem Beispiel sehen wir, dass noch viel Forschungsarbeit nötig ist, um wirklich eine lückenlose Geschichte des Ortsverbandes schreiben zu können. Nur wenige Dokumente, besonders solche sind rar, die über das erste Nachkriegsjahrzehnt Auskunft geben könnten, haben die fünf Jahrzehnte und die Odyssee der vielen Umzüge, von Feldschlösschen zum Schießhäuschen, dann in eine Garage am Ziegelacker und ins Genossenschaftsheim, dann zum ehemaligen Schülerheim in der Lessingstraße bis endlich nach hier ins Jugendverbändehaus überstanden. Aber vielleicht gibt es ja noch ungeahnte Schätze, die über die Falkengeschichte in Hof berichten könnten, bei denen, die in diesem halben Jahrhundert Falkenarbeit gemacht haben. Haben niocht noch viele der hier Versammelten Fotografien in Alben und Schuhkartons bei sich zuhause stehen? Fotos, Fahrtenberichte, Gruppentagebücher aus den Spätvierzigern, fünfziger und sechziger Jahren sind inzwischen wertvolle und mitunter auch seltene historische Dokumente. Wie viele davon sind wohl durch Umzüge oder Todesfälle inzwischen unwiederbringlich verloren?

Ich glaube, es ist höchste Zeit, zusammenzutragen was nur möglich ist und Interviews durchzuführen, damit die Grundlage geschaffen wird, einmal eine fundierte Geschichte des Ortsverbandes Hof der Falken zu schreiben.

Restauration und Remilitarisierung

Kehren wir nach dieser Zwischenbemerkung wieder in die Nachkriegszeit zurück:

Wie die Mehrheit der SPD-Mitglieder, so erwarteten wohl auch die meisten Falken, dass nach der Befreiung vom Hitler-Faschismus die Sozialdemokratie die wichtigste und stärkste politische Kraft werden würde. Aber es kam anders als erhofft. Die Mehrheit der Bevölkerung verdrängte Faschismus und Krieg, stürzte sich in den wirtschaftlichen Wiederaufbau, erwarb durch angestrengte Arbeit langsam einen bescheidenen Wohlstand – und wählte Adenauer und seine Mannen. Nazi – Richter richteten weiter, Kriegsgewinnler der Industrie verdienten in der Nachkriegskonjunktur wie nie und hohe Beamte, die unter Hitler treu gedient hatten dienerten nun für die neue rheinisch-westdeutsche Republik. Die Entnazifizierung erwies sich als Farce: plötzlich wollten alle nur harmlose Mitläufer gewesen sein: ein Land ohne Täter.

Über die westdeutsche Republik schien sich in den fünfziger Jahren wie unabstreifbarer Mehltau eine allgemeine, kleinbürgerliche Erstarrung zu legen. Eltern zogen ihren Knaben messerscharfe Scheitel und verpassten ihnen Faconschnitt, ihre Mädchen steckten sie in artige Kleidchen, Kniestrümpfchen und Zöpfchen. Bravheit erwünscht. Knicks und Diener noch Pflicht. Samstags wird gebadet, Sonntags gibts Braten mit blubbernddicken Saucen oder Backhendl. Es gibt noch kein Fernsehen – man stelle sich vor – aber die alten Ufa-Stars im Kino in verkitschten Heimatfilmen und Fröhlichkeit um jedem Preis.

Der rosenzüchtende Alte aus Rhöndorf pflegte die Bundestagswahlen mit Beschwörungen sicheren Lebens uns Schüren von Furcht gegen die, wie er sagte „Soffjets“ uns ihre „Vasallen in Pankoff“ zu gewinnen. Aber uns konnte ja nichts passieren, denn die Bonner Gerontokratie hatte die FDJ und die Kommunistische Partei längst verboten.

Adenauers Programm der unbedingten Westintegration – was die Spaltung Deutschlands nicht nur billigend in Kauf nahm, sondern vorantrieb – erforderte eine starke Bundesrepublik. Der fest in die westlichen Bündnissysteme eingebundene Vorposten im Kalten Krieg musste nicht nur wirtschaftlich, sondern auch militärisch stark sein. Elf Jahre nach Kriegsende zogen erneut deutsche Soldaten in Kasernen ein. Zur gesellschaftlichen Restauration gesellte sich die Remilitarisierung.

Letztlich polarisierte und politisierte diese Politik die Gesellschaft. An der Frage des Wehrbeitrages – wie es verharmlosend offiziell hieß – und wenig später an der geplanten Atombewaffnung entzündete sich Protest, der zunächst von SPD und Gewerkschaften, sowie einer Reihe namhafter Wissenschaftler (die berühmten Göttinger 18) ausging.

Es gibt wohl keine politischen Traditionen und Grundüberzeugungen bei den Falken, die so zentral und bedeutsam sind, wie Antimilitarismus und Internationalismus. So war es für sie eine Selbstverständlichkeit, sich an diesen Protesten zu beteiligen und in den Gruppen darüber zu sprechen. Schwierig wurde es erst Anfang der sechziger Jahre, als sich die SPD aus der Anti-Atomtod-Bewegung, die die nun durch ihre jährlichen Ostermärsche Furore machte, zurückzog und sie als kommunistisch unterwandert verunglimpfte. Da standen auch die Falken vor einer Zerreißprobe. Aber dieses Thema wäre einen eigenen Vortrag wert, ich kann es nur kurz anreißen.

Entscheidend an dieser Opposition gegen Remilitarisierung und Atombewaffnung im Hinblick auf die weitere Geschichte der Bundesrepublik ist, dass sie einen Kondensationskern bildete für die spätere Außerparlamentarische Opposition der sechziger Jahre, die eine umfassende, und nicht nur partielle Gesellschafts- und Politikkritik artikulierte, und die die Falken, wie wir gleich sehen werden durchaus beeinflusste.

Es ist schwer, heute nachzuforschen, wie sich diese grundlegenden gesellschaftlichen Auseinandersetzungen bei den Falken ausgewirkt haben. Verfolgt man die Monatsprogramme des Ortsverbandes Hof, die seit 1957 vorliegen bis in die sechziger Jahre hinein, drängt sich als noch zu prüfender erster Eindruck auf, dass zumindest die Arbeit mit Jugendlichen politischer wurde. Neben die traditionellen Aktivitäten wie Volkstanz, Spiele im Kreis, Basteln uns Ausflüge schienen verstärkt politische Diskussionen zu treten. So beschäftigten sich die Sturmfalken und SJ-ler im Oktober 1961 beispielsweise mit Themen wie: „Die Falken und ihre Ziele“, „Tief im Süden liegt Dixieland“ - wer könnte sich damit befassen ohne auf die Kultur der Farbigen und der in den USA hochkochenden damals so genannten „Rassenunruhen“ einzugehen? Und Herbert Narr, sicher einer der ersten Kriegsdienstverweigerer in Hof, gestaltete eine SJ – Gruppenabend zum Thema „Wehrdienstverweigerung“. 16 Als Nonplusultra jugendgemäßer politischer Bildung galt in dieser zeit das politische Quiz. Auch waren Gespräche mit sozialdemokratischen Politikern und Mandatsträgern nicht unüblich. Seit 1959 trat das Falkenkabarett „Die Nebelspalter“ auf, über die ein Kommentar in der Oberfränkischen Volkszeitung urteilte:

„Ihr gegenwärtiges Programm hat „Pfiff“ und ist politisch aktuell. Die „Nebelspalter“ parodieren und karikieren mit viel Erfolg. Sie nehmen die Miss-Wahlen unter die Lupe und die Bundeswehr aufs Korn, sie machen sich einen eigenen Vers auf die Jugendkriminalität, sie sind für die 40-Stunden-Woche und gegen die Märchen, welche das Bundespresseamt den Bundesbürgern täglich vorsetzt. Kurz und gut: vor den „Nebelspaltern“ ist nichts sicher.

Diese wenigen Beispiele mögen hier – pars pro toto – genügen, um meine These zu veranschaulichen.

Gleichzeitig erweiterten sich die Möglichkeiten internationaler Kontakte. Die Hofer Falken nutzten sie! Kein großes internationales Falkenlager fand ohne sie statt und in kleinerem Maßstab erkundeten sie auch Länder des im Westen verfemten Ostblocks und sahen sich das damals noch friedlich-multikulturelle, sozialistische, moskauabtrünnige Experiment Jugoslawien an oder reisten nach Bulgarien (1967). Bis zu Beginn der siebziger Jahre besuchten Hofer Falkengruppen schon Österreich, Dänemark, die Tschechoslowakei und Leningrad, Kiew und Moskau in der Sowjetunion. Der Horizont weitete sich: Themen der internationalen Politik, der kolonialen Ausbeutung oder der Lebensweisen in anderen Ländern fanden in den frühen sechziger Jahren mehr und mehr Eingang in die Gruppenarbeit. 18

Die Rede von den Krisen in der Jugendarbeit

Mit Kabarett und politischen Quiz, mit der modisch englisch benamsten „falcon skiffle group“, mit kulturellen Neigungsgruppenangeboten neben der herkömmlichen Gruppenarbeit, mit dem Einsatz von damals modernen Medien wie Tonbildschauen und politischen Filmen insgesamt befriedigten die damaligen Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht nur ihre eigenen Bedürfnisse in einem Jugendverband. Mit diesen Modernisierungen, diesem frischen Wind, der gegen Ende der fünfziger, Anfang der sechziger aus den Monatsprogrammen und Presseartikeln zu uns heutigen herüberweht, reagierten die Hofer Falken wohl auch auf eine Stagnation und pädagogische Innovationsarmut der - frühen – fünfziger Jahre. Damit standen die Falken nicht allein. Besonders in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre diskutierte die Zunft der Jugendleiter und -funktionäre über eine Krise der Jugendarbeit. Gedämmert hatte es ihnen schon nach der Währungsreform 1948: der Zulauf zu den Jugendverbänden ließ bereits zu dieser Zeit spürbar nach und mit der neuen Währung wurde auch das Geld für Jugendverbandsaktivitäten knapper. Als sich im Verlauf der fünfziger Jahre immer mehr Familien einen Individualurlaub leisten konnten, als immer mehr kommerzielle Freizeitangebote für Jugendliche auf den Markt kamen, als die Konkurrenz durch eine wachsende Zahl anderer Jugendorganisationen oder durch offene Jugendarbeit größer wurde, schwand das Interesse von Jugendlichen an den Falken – wie anderen Jugendverbänden auch.

Zudem entwickelte sich in den fünfziger Jahren erstmals eine Art von kommerzialisierten Jugend- und Jugendmusikkultur, die es vorher so nicht gab. Die Musik- und Filmindustrie griff das Unbehagen vieler Jugendlicher am Mief und den steifen, überkommenen Konventionen der Nachkriegsgesellschaft auf und vermarktete es weltweit. Viele der hier Anwesenden kennen die lebensstilbildenden Filme von James Dean, seinen aufbegehrenden, trotzigen, stolzen Protest in „Sie wissen nicht was sie tun“. Alle wissen natürlich mit dem Rock´n Roll etwas anzufangen. Man stelle sich nur den wilden Bill Haley, bei dessen Konzerten regelmäßig das Mobiliar der Konzertsäle zertrümmert wurde und die beckenrotierende Körperlichkeit des jungen Elvis Presley vor. Schockierend für die Anstandswauwaus und Oberlehrer der Fünfziger. Für viele Jugendliche damals ein Ventil ihres Unbehagens, ein Versuch, den kleinbürgerlichen Verhaltenskorsetts zu entfliehen und ein Ausdruck ihrer Lebensfreude und Lebenslust. Und auch wer nicht zu den Halbstarken gehörte, baute diese kulturellen Stilelemente irgendwie, mehr oder weniger, in sein Leben ein.

Gegen diese Wildheit und Lebendigkeit – freilich, wie fast alles im Kapitalismus kommerziell kanalisiert – verblassten Volkstanz und Lagerfeuerromantik. Die Jugendverbände mussten sich in Acht nehmen, nicht in den Ruf zu geraten, etwas verstaubt und langweilig zu sein.

In diesem Zusammenhang wird deutlich, wie notwendig die oben erwähnten Modernisierungen der Falken-Arbeit gegen Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre waren.

APO und sozialliberale Reformpolitik

Die wohl tiefgreifendste gesellschaftliche Veränderung ihrer bisherigen Geschichte erlebte die alte Bundesrepublik in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre. Die Bundesregierung konnte keines der anstehenden Probleme wirklich lösen. Ihre veralteten Politikrezepte aus der Zeit der Nachkriegskonjunktur griffen nicht mehr, sie verknöcherte zusehends. Derweil braute sich erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik eine handfeste Wirtschaftskrise mit erhöhter Arbeitslosigkeit zusammen, Protestwähler hievten die NPD in einige Landtage. An den Hochschulen gärte es: Die alten, versteinerten, hierarchischen Ordinarienuniversitäten produzierten eine Bildungskatastrophe und unter den Talaren vieler in Unehren ergrauter Professoren rochen Unzufriedene den „Muff von 1000 Jahren“, wie es in einer zeitgenössischen Parole hieß, die auf die braune Vergangenheit vieler Professoren anspielte.

Derweil führten die USA einen grausamen Krieg gegen Nordvietnam und die südvietnamesische Befreiungsbewegung um ihr korruptes Marionettenregime in Südvietnam zu retten. Nein, wir, die wir in diesen Jahren begannen, politisch zu denken, konnten nicht glauben, dass die USA mit flächendeckend eingesetztem Gift, mit Bombenteppichen über Bauernland und mit furchtbaren Massakern unsere Freiheit gegen den Kommunismus in Vietnam verteidigte.

All dies zusammengenommen drängte den Protest auf die Sraße. Vielen von uns sind sicher die Fernseh- und Illustriertenbilder noch gegenwärtig. Protestdemonstrationen von Los Angeles bis nach Berlin, der Mai 1968 in Frankreich, wo sich protestierende Studenten mit protestierenden Arbeitern verbündeten. Einer Bevölkerungsmehrheit war klar, so wie bisher konnte es nicht weitergehen.

Der Zeitgeist, wenn die Metapher erlaubt ist, wehte nach links und die verbrauchte Bundesregierung 1969 aus der Verantwortung. Die sozialliberale Koalition begann mit weitreichenden Reformversprechen. „Mehr Demokratie wagen“ versprach Bundeskanzler Brandt in seiner Regierungserklärung. Eine neue Ostpolitik verhieß Entspannung, ein neues politisches Sicherheitssystem für ganz Europa und das Ende des gefährlichen Kalten Krieges. Endlich erkannte die Bundesregierung die durch den Zweiten Weltkrieg geschaffenen Realitäten an. Die ersten Verträge mit der DDR und mit Polen empfanden viele als Erleichterung.

Vielen meiner Generation schien es wie ein gesellschaftlicher Aufbruch: Reformen, mehr Demokratie in allen Lebensbereichen, in der Schule und im Betrieb, Mitbestimmung, gesicherte Rechte für Lehrlinge, Bildungsreform: Das war es was wir wollten.

Diese Aufbruchstimmung spiegelte sich auch in neuen Initiativen der Hofer Falken wider. Im Oktober eröffneten sie im Falkenheim in der Lessingstraße den „club 15/19“. „Club“ das suggerierte schon Offenheit nach für die Zielgruppe der Fünfzehn- bis Neunzehnjährigen. Die Schwelle, dort hinzugehen, war für außenstehende interessierte Jugendliche viel leichter als in eine Falkengruppe aufgenommen zu werden. Schlicht und durchschlagend formulierte der erste Programmzettel des „Clubs“:

„Wir haben einen Jugendclub. Wir machen BEAT. Wir machen aber nicht nur BEAT. Wir diskutieren auch. Es gibt genügend interessante Themen: Politik, Kunst, Sex, Liebe, Beat, Folksong, Protest. Alle aufgeschlossenen jungen Leute sind eingeladen zu diskutieren. Es wird kein Programm vorgeschrieben. Das sollt Ihr selbst zusammenstellen.“ 19

Obgleich der Club 16/19 alsbald zum Club 15 zusammenschrumpfte und vor allem Beatpartys organisierte wird doch der Grundgedanke deutlich. Eine weitere Initiative zur Öffnung der Arbeit nach außen war das „aktuelle forum“, das politische Bildung und Diskussion für ältere Jugendliche und junge Erwachsene anbot. Zwischen September 1970 und März 1971 konnten sich Interessierte informieren und diskutieren u.a. über:

 Die Rauschgiftwelle schwillt an. LSD – Hasch – Opiate

 Bildungsnotstand in der BRD

 Soziale Revolte in Brasilien (1940, Film)

 Deutschland in der Weltpolitik

 Ursachen für Spannungen in der Welt.

Auch wenn diese beiden Initiativen, die ich beispielhaft genannt habe, nur Episode bleiben sollten, zeigten sie doch die Richtung an: Mehr öffentliches politisches Engagement, sei es durch einen politischeren Tag des Kindes, Antikriegsspielzeug-Aktionen Podiumsdiskussionen zu brennenden Fragen wie der beruflichen Bildung, oder wenig später zum Beispiel zu den Berufsverboten. Im Zentrum der Arbeit stand aber nach wie Vor die traditionelle Kinder- und Jugendgruppenarbeit, Fahrten und Zeltlager, die Beteiligung an den Bezirksaktivitäten, wie der Helferschulung oder den Bezirkskonferenzen.

Die Bundesrepublik hatte sich verändert. Sie war liberaler, offener geworden, ermöglichte größere Spielräume für kritische Geister – und für linke Jugendorganisationen wie die Falken. Indes, die Reformhoffnungen währten nicht lange. Berufsverbote, die Aufrüstung des staatlichen Gewaltapparates im Zusammenhang mit der Terroristenhatz – wer erinnert sich noch an den So genannten „Deutschen Herbst“ 1977? - und wenig später die neuerliche Aufrüstung, euphemistisch „Nachrüstung“ genannt, sowie die Atompolitik brachten uns Heißsporne der damaligen SJ-Gruppe wieder in Opposition – zur sozialliberalen Bundesregierung unter Helmut Schmidt – und zur Ortsverbandsregierung der Falken unter Herbert Narr.

Wir wollten die Falken und ihre pädagogische Arbeit stärker politisieren. Begierig griffen wir die damals noch vielfältigen und praktisch einsetzbaren Materialien des Bundesvorstandes zur Gruppen- und zur Bildungsarbeit auf und erprobten neue, aktions- und handlungsorientierte Formen politischer Kinder- und Jugendarbeit. Offenbar fürchteten die langjährigen Falkenfunktionäre des Ortsverbandes, wir könnten in unserem Überschwang mühsam Aufgebautes leichtfertig aufs Spiel setzen. Der Konflikt eskalierte zusehends und wurde von beiden Seiten mit harten und manchmal auch mit unfairen Mitteln ausgetragen. Man sprach nicht mehr miteinander sondern übereinander, grub sich in die jeweiligen Kampfstellungen ein und sortierte sein Bataillone. Ich glaube alle damals Beteiligten haben gelernt, dass Konflikte politischer, pädagogischer oder persönlicher Art nicht unter den Tisch gekehrt werden dürfen, sondern ausgetragen werden müssen, aber in gegenseitiger Fairness und Achtung. Es hilft nicht, einfach unnachgiebig Position gegen Position zu stellen. Vielmehr gilt es, darüber zu reden, welche Erfahrungen und Überzeugungen den Positionen zugrunde liegen, die der jeweils andere Konfliktbeteiligte so unnachgiebig verficht.

Nachdem die „jugendliche Linksopposition“ 1977 nach turbulenter Bezirkskonferenz im Bezirksvorstand saß und ihre Gestaltungsmöglichkeiten auslotete, rauften sich die Fraktionen doch schnell und Pragmatisch wieder zusammen, so dass dieser Konflikt letztlich nur eine aufgeregte Episode blieb.

Nach diesen wilden Siebzigern konsolidierte sich die Falken-Arbeit in den achtziger Jahren in ruhigeren Fahrwassern.

Im Zeichen der neokonservativen Offensive

Heute, sechs Jahre nach dem Zusammenbruch der nominalsozialistischen Staaten scheint es, als erleben wir einen grundlegenden Umbruch unserer Gesellschaft, der unter der derzeitigen Regierung schneller, unter einer anderen vermutlich langsamer aber in der gleichen Richtung verlaufen wird.

Mir scheint, als radikalisiere sich der Kapitalismus. Damit meine ich nicht nur jene gigantischen Umverteilungsaktion gesellschaftlichen Reichtums in wenige private oder Großkonzerne zu Lasten der öffentlichen Haushalte und der Mehrheit der Bevölkerung und das Zurückdrängen sozialer, zivilisatorischer, zügelnder Regelungen eines ungebremsten Profitstrebens. Ich denke dabei auch daran, dass immer mehr Bereiche der Gesellschaft, die bislang nicht dem Diktat profitorientierten Handelns unterlagen, dem Zugriff des kapitalistischen Wirtschaftssystems ausgesetzt werden. Schon werden Forderungen an die Jugendarbeit laut, sie möge ihre Aktivitäten selbst tragen, ihre Interessenten und Mitglieder als Kunden betrachten und betriebswirtschaftlich handeln. Oder sie möge zahlungskräftige Sponsoren aus der Wirtschaft finden, die ihre Aktivitäten finanzieren.

Ja, sollen wir in fünf Jahren alle mit Werbung auf unseren Blauhemden herumlaufen? Ich fürchte, Leute, die solche Forderungen aufstellen, wissen genau was sie tun: Es wäre das Aus für jede emanzipatorische, gesellschaftskritische Jugendarbeit.

Welche Zukunftschancen kann ein sozialistischer Kinder- und Jugendverband haben in einer durch und durch kommerzialisierten Gesellschaft, in der das Denken von Kindern bereits durch die Werbeindustrie frühzeitig markengesteuert wird?

In einer Gesellschaft, in der es zunehmend wichtiger erscheint, Selbstfindung und Selbstbewusstsein durch den Gebrauch bestimmter Markenprodukte oder das Tragen bestimmter Kleidermarken oder das Hören bestimmter Musikkanäle zu erlangen?

In einer Gesellschaft, deren Schul- und Erwerbssystem zunehmend gnadenloser, gehetzter, auf Auslese gezüchtet wird?

Ich behaupte: gerade in einer solchen Gesellschaft haben die Fallken ausgezeichnete Zukunftschancen!

Die Falkengruppen können ein Ort sein, an dem an dem nicht die Jackenmarke sondern der Mensch zählt, in der nicht die Ellenbogen regieren sondern Solidarität und faire Konfliktlösung. Sie können eine Insel der Vernunft in einem Meer von Unsinn sein. Ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche erleben, dass die Utopie einer gerechteren Gesellschaft lebendig ist. Ein Ort, an dem sie lernen, sich in dieser Gesellschaft kollektiv mit Phantasie und Leidenschaft bemerkbar zu machen, mutig und selbstbewusst und ohne die Schere der Vorzensur im Kopf.

Ein solches Gegenbild zur herrschenden Gesellschaft wird auch im nächsten Jahrtausend attraktiv sein. Unverzichtbar ist es allemal.

Freundschaft.

Quellen:

1 Ebert, Friedrich, Axel Hermann: Kleine Geschichte der Stadt Hof, Hof 1988, S. 167 f.

2 Ebenda, S.171

3 Ebert/Herrmann, S. 173

4 Jugend ans Licht, Frankenpost vom 19.10.1945, S. 4

5 Die Jugend ohne Fürsorge. Erzieherische Aufgaben, die des Jugendausschusses harren. In: Frankenpost, 23.03.1946

6 wie 5.

7 Genauer in: Gröschel, Roland: Zwischen Tradition und Neubeginn. Sozialistische Jugend im Nachkriegsdeutschland. Hamburg 1986. S. 129 ff

8 mündliche Mitteilung Kurt Haders an Herbert Narr, Juli 1996

9 wie 8.

10 Eine detaillierte Darstellung der kontroversen Diskussion befindet sich in Gröschel, zwischen Tradition und Neubeginn.

11 Knorr, Lorenz: Moderne Zeltlagergestaltung. Theorie – Planung – Praktik. Frankfurt/M. 1957; Ders.: Gedanken zur sozialistischen Erziehung. Bonn o.J. Die die politische und pädagogische Leistung Knorrs würdigt: Heidi / Wolfgang Beutin, Bode Bücher (Hg.): Nach Rückschlägen vorwärts. Lorenz Knorr – Im Streit für eine humane Welt. Hamburg 1991.

12 Interview d. Verf. Mit Lorenz Knorr am 04.07.1983 in Frankfurt. Transkript S. 411.

13 Brief Rudi Schmidt an den Verfasser vom 07.05.1996

14 Interview d. Verf. Mit Lorenz Knorr am 04.07.1983 in Frankfurt, Transkript S. 411

15 Ein weiteres Beispiel: Der Landesverband Bayern erhielt die Lizenz am 15. April 1947. Aber bereits zwei Wochen vorher veranstaltete er hochoffiziell und in aller Öffentlichkeit seine erste Landeskonferenz. (Mitteilungsblatt, Landesverband Bayern, Nr. 1, Mai 1947, Eine genaue Darstellung befindet sich in Gröschel, Roland: Bedingungen und Aufbau der SJD – Die Falken 1945 – 1952 unter besonderer Berücksichtigung des Landesverbandes Bayern. Bamberg 1984, S. 375 ff)

16 Monatsprogramm der SJD-Die Falken, Ortsverband Hof/Saale für Oktober 1961 (Das Dokument ist im Anhang abgedruckt).

17 Die Nebelspalter. In Oberfränkische Volkszeitung 5.5.1959 (Der Artikel ist im Anhang abgedruckt).

18 Siehe auch: Die Hofer Falken haben viel zu bieten. In Oberfränkische Volkszeitung vom 28.01.1964 (Der Artikel ist im Anhang abgedruckt).

19 Das Programm ist im Anhang abgedruckt.